6G in Anwendung bringen - Nachhaltige resiliente und intelligente Vernetzung für Gesellschaft und Wirtschaft.
Autonome Mobilität, vernetzte Robotik, Anwendungen wie Künstliche Intelligenz, das Nervensystem einer digitalen Gesellschaft sind Kommunikationssysteme. Ziel der Förderrichtlinie "6G in die Anwendung bringen - Nachhaltige, resiliente und intelligente Vernetzung für Gesellschaft und Wirtschaft" ist es, die technologische Souveränität Deutschlands und Europas zu stärken. Der weitere Auf- und Ausbau von Expertise in Wissenschaft und Wirtschaft, die Fachkräfteausbildung und -gewinnung sowie die Mitgestaltung der Standardisierung stellen übergeordnete Ziele der Fördermaßnahme dar.
Gefördert werden Verbundprojekte von Konsortien, die 6G Schlüsseltechnologien und ergänzende neuartige Kommunikationstechnologien in der konkreten Anwendung erforschen und entwickeln. Die Technologieentwicklungen müssen sich auf Anwendungsfelder mit gesellschaftlicher Relevanz für den Standort Deutschland fokussieren. Als mögliche Anwendungsfelder nennt die Förderrichtlinie die vernetzte Robotik, die Telemedizin, die Industrie 4.0, den Mobilitätssektor, virtuelle oder erweiterte Realitäten (VR/AR). Zudem werden öffentliche und nichtöffentliche Mobilfunknetze angeführt, die speziell auf zentrale Industriezweige Deutschlands zugeschnitten sind. Die Vorhaben sollen im Ergebnis Kerntechnologien für 6G-Systeme entwickeln. Die Projekte müssen Innovationspotenziale und Forschungsfragen zu folgender Auflistung adressieren.
KI für Kommunikationsnetze und Kommunikationsnetze als Infrastruktur für mobile, netzgestützte KI- und Rechendienste,
Netz der Netze, das ein System darstellt, das verschiedene Arten (auch nicht 3GPP-Funktionstechnologien) von Netzen integriert, wie zum Beispiel WiFi oder LiFi,
hochleistungsfähige Funkschnittstellen in Bezug auf Datenrate, Spektrumsnutzung, Zuverlässigkeit, Latenz und Energieverbrauch,
Konzepte für Flächenabdeckung durch ultrabreitbandige und aktiv anpassbare 6G-Antennensysteme für Gigaherz- und Terahertz-Frequenzbereiche,
Konzepte, die über die zellbasierte Architektur mittels verteilten Mehrantennensystemen hinausgehen,
neue Netztopologien und Systemarchitekturen,
innovative Sharing-Konzepte zur effizienten Nutzung des Spektrums,
flexible, modulare, skalierbare und progrmamierbare Infrastrukturen und Cloudimplementierungen, zum Beispiel hinsichtlich einer vertrauenswürdigen Architektur,
Nutzbarmachung von höheren Frequenzen im Millimeterwellen- und (Sub-) Terahertzbereich für den mobilen Funkzugang,
Konzepte für hohe Lokalisierungsgenauigkeit im Zentimeterbereich und die sensorische Erfassung der Umwelt mittels Kommunikationstechnologien,
Technologien, um abgelegene ländliche Gebiete besser versorgen zu können, wie zum Beispiel die Integration von nichtterrestrischen Kommunikationsnetzen,
neue Kommunikationsparadigmen und Informationstheoretische Ansätze wie z.B. semantische Kommunikation.
Die genannten Themen sind als Beispiele zu sehen. Weitere Schwerpunkte mit entsprechender Relevanz können ebenfalls adressiert werden.
Themen, wie Nachhaltigkeit, Resilienz, Sicherheit und Vertrauenswürdigkeit sollen als grundlegende Querschnittsthemen mitgedacht und erforscht werden. Nachhaltigkeit bezieht sich insbesondere auf die Energieeffizienz, Datensparsamkeit, Langlebigkeit und ressourcenschonenden Instandhaltung. Möglichst hohe gesellschaftliche Akzeptanz durch möglichst geringer Strahlenexposition und niedrigschwelligem Zugang zur Technologie.
Antragsberechtigt sind staatliche und nicht staatliche Hochschulen, außeruniversitäre Forschungseinrichtungen, Verbände und Vereine sowie sonstige Organisationen mit Forschungs- und Entwicklungsinteresse. Ebenso Unternehmen der gewerblichen Wirtschaft. Erforderlich für eine Zuwendung ist eine Niederlassung bzw. Betriebsstätte in Deutschland.
Die Beteiligung von Start-ups, KMU und mittelständischen Unternehmen wird ausdrücklich gewünscht und bei der Projektbegutachtung positiv berücksichtigt.
Start-ups im Sinne der Richtlinie sind Unternehmen, die weniger als fünf Jahre am Markt sind und über innovative Technologien bzw. Geschäftsmodelle verfügen.
Art, Höhe und Umfang einer möglichen Zuwendung. Die Unterstützung erfolgt im Rahmen einer Projektförderung als nicht rückzahlbarer Zuschuss. Bemessungsgrundlage für Zuwendungen an Unternehmen der gewerblichen Wirtschaft und für Vorhaben von Forschungseinrichtungen, die in den Bereich der wirtschaftlichen Tätigkeit fallen, sind die zuwendungsfähigen projektbezogenen Kosten. Diese werden unter Berücksichtigung der beihilferechtlichen Vorgaben anteilig finanziert.
Bemessungsgrundlage für Zuwendungen an Hochschulen, Forschungs- und Wissenschaftseinrichtungen, die nicht in den Bereich der wirtschaftlichen Tätigkeit fallen, sind die zuwendungsfähigen projektbezogenen Ausgaben (Kosten) die unter Berücksichtigung der beihilferechtlichen Vorgaben individuell bis zu 100 Prozent gefördert werden können. Bei nichtwirtschaftlichen Forschungsvorhaben an Hochschulen und Universitätskliniken wird zusätzlich zu den zuwendungsfähigen Ausgaben eine Projektpauschale in Höhe von 20 Prozent gewährt.
Verfahren. Mit der Abwicklung der Fördermaßnahme hat das Bundesministerium für Bildung und Forschung die VDI/VDE Innovation + Technik aus Berlin als Projektträger beauftragt. Das Antragsverfahren ist zweistufig angelegt. In der ersten Verfahrensstufe sind zunächst dem Projektträger - Projektskizzen in schriftlicher und/oder elektronischer Form vorzulegen. Die Einreichung der Projektskizzen kann zu zwei Stichtagen erfolgen. Das Auswahlverfahren berücksichtigt die bis zu den Stichtagen 15. Dezember 2024 und 15. Dezember 2025 eingereichten Projektskizzen.
In einer zweiten Verfahrensstufe werden die Verfasser der positiv bewerteten Projektskizzen aufgefordert, einen förmlichen Förderantrag vorzulegen.
Quelle: Bundesministerium für Bildung und Forschung, Richtlinie zur Förderung von Projekten zum Thema "6G in die Anwendung bringen - Nachhaltige, resiliente und intelligente Vernetzung für Gesellschaft und Wirtschaft" im Rahmen des Forschungsprogramms Kommunikationssysteme "Souverän. Digital. Vernetzt.
Comentarios