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Wärme aus erneuerbaren Energien

Autorenbild: Michael HandschuhMichael Handschuh

20 Jahre Marktanreizprogramm. Mit dem Marktanreizprogramm "Wärme aus erneuerbaren Energien" (MAP) können sich Privatpersonen, Unternehmen und Kommunen hohe staatliche Zuschüsse sichern. Die Bilanz nach zwei Jahrzehnten ist ein voller Erfolg.


Stolze 20 Jahre alt und kein bisschen aus der Mode: Als die Richtlinie zur Förderung von Maßnahmen zur Nutzung von Wärme aus erneuerbaren Energien am 1. September 1999 in Kraft trat, nahm die Energiewende erstmals Fahrt auf. Die Bundesrepublik feierte gerade ihr 50 jähriges Bestehen. Boris Becker und Steffi Graf verkündeten im selben Monat ihren Rückzug aus dem Tennis und die Eintrittskarten für ihre letzten Spiele wurden noch in DM bezahlt. Das Marktanreizprogramm "Wärme aus erneuerbaren Energien" zählt neben dem ein Jahr später verabschiedeten Erneuerbaren-Energien-Gesetz zu den Pionierleistungen in der Energiepolitik. Es ist seit dem Start gefragt und bis heute auf Erfolgskurs.


Moderne Heizungsanlagen, die Erneuerbare nutzen, lohnen sich


Alte Heizungsanlagen sind oft ineffizient, verursachen hohe Kosten und sind schädlich für das Klima. Der MAP geförderte Umstieg auf moderne Heizungsanlagen, die erneuerbare Energie nutzen, lohnt sich deshalb besonders. Wieviel Förderung es gibt, hängt von der Art und Größe sowie von der Effizienz der ausgewählten Heizungsanlage ab. Gefördert werden vor allem Sonnenkollektoranlagen, Anlagen zur Verfeuerung fester Biomasse und effiziente Wärmepumpen. Außerdem werden besonders innovative Technologien zur Wärme- und Kälteerzeugung aus erneuerbaren Energien sowie die nachträgliche Optimierung bereits geförderter Anlagen finanziell unterstützt. Besonders hohe Zuwendungen kann erhalten, wer verschiedene förderfähige Technologien kombiniert. Zwei Jahrzehnte nach dem Start präsentiert das Marktanreizprogramm eine Bilanz, die sich sehen lassen kann.


23,7 Milliarden Euro Investitionen in Wärme aus erneuerbaren Energien


Mehr als 1,8 Millionen Anlagen zur Wärme- und Kältebereitstellung aus erneuerbaren Energien wurden seit 1999 gefördert. Die Förderung gibt es für kleine Heizungsanlagen in Ein- und Zweifamilienhäusern ebenso wie für große gewerblich oder kommunal genutzte Anlagen. Insgesamt zahlten die Bundesregierungen seit dem Start des Programms Zuschüsse von mehr als 3,8 Milliarden aus. Damit wurden Investitionen von über 23,7 Milliarden Euro angeregt. Diese kamen auch der Umwelt zu gute: 2017 konnten durch MAP-geförderte Projekte insgesamt 394.794 Tonnen CO2-Äquivalente vermieden werden. Das entspricht dem Ausstoß den rund 470000 Passagiere auf ihrem Weg von Düsseldorf nach Malorca verursachen. CO2-Äquivalente sind eine Maßeinheit, zur Vereinheitlichung der Klimawirkung der unterschiedlichen Treibhausgase.


Rund 35 Prozent des deutschen Endenergieverbrauchs werden für Heizung und Warmwasser genutzt.


Der Wärmemarkt spielt im Rahmen der Energiewende eine wichtige Rolle. Denn rund 35 Prozent des deutschen Endenergieverbrauchs entfallen auf Heizung und Warmwasser. Allein die im Jahre 2018 geförderten Anlagen können bei einer Nutzungsdauer von 20 Jahren mehr als sechs Millionen Tonnen CO2 einsparen. Das entspricht fast den gesamten CO2 - Emissionen der Stadt Bremen im Jahr 2017.


Wärmepumpen sind der MAP-Erfolgsschlager


Im ersten Halbjahr 2019 war die Förderung von Wärmepumpen mit bislang 14.289 Anträge am meisten nachgefragt, meldet das Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA), welches zusammen mit der KfW das Marktanreizprogramm im Auftrag des BMWi umsetzt. Mehr als 12.500 Anträge gingen beim BAFA in der ersten Jahreshälfte für Biomasseeinrichtungen ein, Solarkollektoranlagen wollten sich in diesem Zeitraum 8.737 Antragsteller fördern lassen.


So gibt`s die Förderung


Anträge auf die begehrte MAP-Förderung können Privatpersonen, Freiberufler, gemeinnützige Organisationen, Kommunen, Gemeindeverbände, Unternehmen und Energiedienstleister (Contractoren) stellen. Gemeinsam mit einem Energieberater können Antragsteller im Vorfeld eine geeignete und förderfähige Heizungsanlage auswählen und online einen Förderantrag beim BAFA oder der KfW stellen. Sie erfahren schon vor dem Kauf, ob ihre Heizungsanlage gefördert werden kann. (Dieser Bericht steht unter einer CC BY-ND 3.0 DE Lizenz des Bundesministeriums für Wirschaft und Energie).


Weiterführende Informationen finden Sie auf dem Informationsportal Erneuerbare Energien - Marktanreizprogramm

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