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  • AutorenbildMichael Handschuh

Forschungsprogramm Horizont Europa

Die Europäische Kommission hat die Prioritäten festgelegt, die für das Forschungsprogramm Horizont Europa für 2021-2024 gelten sollen. Die Europäische Kommission hat am 15. März den ersten Strategieplan für das Forschungs- und Investitionsprogramm Horizont Europa mit einem Volumen von 95,5 Mrd. Euro angenommen. Damit werden die Prioritäten für die Investitionen in den ersten vier Jahren des Programms festgelegt.

Der Strategieplan sieht vier strategische Leitlinien für Investitionen in Forschung und Innovation vor, die im Rahmen von Horizont Europa in den nächsten vier Jahren getätigt werden.


  • Eine offene strategische Autonomie durch Entwicklung wichtiger digitaler, grundlegender und neu entstehender Technologien, Sektoren und Wertschöpfungsketten fördern.

  • Ökosysteme und die biologische Vielfalt Europas wiederherstellen und natürliche Ressourcen nachhaltig bewirtschaften.

  • Europa zur ersten digitalbasierten kreislauforientierten, klimaneutralen und nachhaltigen Wirtschaft machen.

  • Eine widerstandsfähige, inklusivere und demokratischere europäische Gesellschaft schaffen.

Alle vier Leitlinien sind auf die internationale Zusammenarbeit gegründet, ohne die sich viele globale Herausforderungen nicht bewältigen lassen.


Im Strategieplan werden ferner die kofinanzierten und die koprogrammierten europäischen Partnerschaften sowie die EU-Missionen, die im Rahmen von Horizont Europa unterstützt werden sollen, definiert. Diese Partnerschaften werden sich auf kritische Bereiche wie Energie, Verkehr, biologische Vielfalt, Gesundheit, Lebensmittel und Kreislaufwirtschaft erstrecken und ergänzen die zehn institutionellen europäischen Partnerschaften, die die Kommission im Februar vorgeschlagen hat. Im Rahmen der EU-Mission werden globale Herausforderungen angegangen, die sich auf das tägliche Leben auswirken. Dafür werden ehrgeizige und inspirierende, aber realistische Ziele wie die Bekämpfung von Krebs, die Anpassung an den Klimawandel, der Schutz unserer Ozeane, grünere Städte und gesunde Böden und Lebensmittel anvisiert. Die EU-Missionen nutzen übergreifend zwischen Disziplinen und Politikbereichen ein breites Spektrum von Instumenten und Gesetzgebungsinitiativen um Lösungen für komplexe Fragen.


In den Leitlinien des Plans wird auch auf eine Reihe horizontaler Fragen eingegange, unter anderem auf die Gleichstellung der Geschlechter. Die Geschlechterdimension ist bei den Forschungs- und Innovationsvorhaben im Rahmen des gesamten Programms standardmäßig zu berücksichtigen, sofern nicht festgelegt wird, dass das (biologische) Geschlecht für da betreffende Thema nicht relevant sein dürfte.


Nächste Schritte


Die im Strategieplan für Horizont Europa festgelegten Prioritäten werden im Rahmen des Arbeitsprogramms zu "Horizont Europa" umgesetzt. Darin werden Finanzierungsmöglichkeiten für Forschungs- und Innovationstätigkeiten im Wege thematischer Anforderungen zur Einreichung von Vorschlägen und Themen festgelegt. Die ersten Aufforderungen zu Einreichungen von Vorschlägen werden im Frühjahr 2021 veröffentlicht und auf den Europäischen Forschungs- und Innovationstagen am 23. und 24. Juni vorgestellt.


Hintergrund.

Im Anschluss an die zwischen März und April 2019 erzielte politische Einigung über Horizont Europa leitete die Kommission einen strategischen Planungsprozess ein, dessen Ergebnisse im Strategieplan dargelegt sind.


Der Strategieplan wurde nach einem umfassenden kollektiven Gestaltungsprozess erstellt, an dem das Europäische Parlament, die Mitgliedstaaten, Interessenträger und die breite Öffentlichkeit beteiligt waren. In den verschiedenen Phasen des strategischen Planungsprozesses sind mehr als 8000 Beiträge eingegangen. Der inklusive kollektive Gestaltungsprozess zielt darauf ab, für eine möglichst breite Mitverantwortung zu sorgen und die Gesamtwirkung von Horizont Europa zu optimieren. (Quelle: PM 15.03.2021, Europäische Kommission, Commons Attribution 4.0 International CC BY 4.0)

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